FRITZ PÖLKING PREIS UND FRITZ PÖLKING JUGENDPREIS 2008

In diesem Jahr wurde erstmalig der Fritz Pölking Preis sowie der Fritz Pölking Jugendpreis in Zusammenarbeit mit dem Tecklenborg Verlag verliehen. Dieser Preis wird zukünftig jährlich für ein herausragendes fotografisches Werk vergeben. Dies kann ein naturfotografisches Projekt oder ein Portfolio sein. Die Anzahl der einzusendenden Aufnahmen muss mindestens 8 Bilder betragen. Bewertet werden sowohl die fotografische Leistung als auch das Gesamtkonzept, die Idee und die gestalterische Umsetzung.

Fritz Pölking, Gründungs- und Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen, hat wie kein Zweiter die Naturfotografie in Deutschland geprägt. Seine Arbeit ist vielfach international ausgezeichnet worden, viele seiner Bilder haben ihren Platz im kollektiven Gedächtnis gefunden. Mit zahlreichen Büchern, Vorträgen und Workshops erreichte Fritz Pölking Menschen auf der ganzen Welt. Sein Werk war und ist Inspiration und Ansporn für unzählige Fotografen.

Ingo Arndt, GDT-Mitglied aus Frankfurt/Main gewinnt mit einer Reportage über das Leben der Monarchfalter in den USA den Fritz Pölking Preis 2008. Den Fritz Pölking Jugendpreis 2008 konnte Jerzy Grzesiak aus Polen mit seinem naturfotografischen Portfolio für sich entscheiden.

Fritz Pölking Preis 2008

Ingo Arndt | sterbender Monarchfalter

Ingo Arndt | Projekt: Nomaden des Windes

Jeden Spätsommer brechen die Monarchfalter rund um die großen Seen im Norden der USA zu einer langen Wanderung auf, um in ihre Winterquartiere zu gelangen. mehr...

Fritz Pölking Jugendpreis 2008

Jerzy Grzesiak | Langeweile

Jerzy Grzesiak | Projekt: Naturfotografisches Portfolio

Ein Hauch Magie, das Spiel mit Farben und Mustern, weiches Licht, all das macht den Unterschied aus zwischen einem guten und einem herausragenden Bild. mehr...

Kommentar der Jury 2008

Von Markus Botzek

Wahrscheinlich werden die meisten jetzt sagen, dass es doch beinahe selbstredend ist, dass sich am Ende eine Story durchgesetzt hat. Nun, ganz so einfach ist es nicht.

Die Geschichte über die Monarchfalter ist präzise ausgearbeitet, homogen, und sie bringt dem Betrachter, in sowohl handwerklich einwandfreien als auch in kreativ überzeugenden Bildern, das Thema nahe. So hatten die Bilder von Ingo Arndt die Nase letztlich vorn, obwohl einige spannende und fotografisch reizvolle Portfolios, der Jury die Entscheidung nicht leicht gemacht haben.

Viele Portfolios scheiterten daran, dass die Fotografen die Möglichkeit 20 Bilder einzureichen auch ausgereizt haben. Um möglichst viele Bilder zu zeigen, wurden drei grüne Bilder mit zwölf eigentlich wunderbar roten Bildern kombiniert. Weniger wäre oft mehr gewesen. Für die Jury zählte, dass die Bilder in einem klar erkennbaren Zusammenhang stehen, die Fotografen eine Idee hatten, die Gesamtübersicht harmonisch ist — also eine gleich bleibende Ästhetik aufweist und/oder ein spannender naturkundlicher Aspekt eingefangen wurde.

Der Fritz Pölking Preis wurde 2008 zum ersten Mal vergeben. Die Jury hat viele spannende Arbeiten zu sehen bekommen und war begeistert über das immens kreative und naturkundlich-journalistische Potential. Wenn sich die Naturfotografen mit diesem, von der fotografischen Herausforderung sehr reizvollen Wettbewerb, erst einmal so richtig vertraut gemacht haben, werden sie die Arbeit zukünftiger Juroren hoffentlich noch interessanter und schwieriger werden lassen.

Ebenfalls zum ersten Mal konnten junge Naturfotografen ihre Arbeiten zum Fritz Pölking Nachwuchspreis einreichen. Das Siegerportfolio überzeugt mit interessanten, atmosphärischen Motiven und einer guten technischen Umsetzung. Man sieht den Bildern deutlich an, dass sich die Fotografen umfassend mit der Natur und der Naturfotografie beschäftigen, nicht nur während eines Urlaubs, sondern daheim, zu verschiedenen Zeiten und kontinuierlich. Das Portfolio ist somit eine Motivation für andere Nachwuchsfotografen. Zudem ist es, wie der gesamte Wettbewerb, ein gutes Beispiel dafür, dass es in der Welt viel zu finden und zu zeigen gibt. Und das die Welt direkt vor der Haustür anfängt.